Die Kolindsund Kanäle

Die Kolindsund Kanäle, die heute zu den ertragreichsten Meerforellen-Gewässern in Dänemark gehören, haben eine ganz besondere Vorgeschichte.

Ursprünglich - nach der letzten Eis-zeit - war dieses Gebiet ein großes Urstromtal. Später wurde es zu einem Sund, der das Flüßchen Grenå mit dem Randers Fjord verband. Noch später bildete sich ein See, der sein Wasser an die jetzige Grenå abgab.

Aber so sollte es nicht ewig bleiben. Die Landwirtschaft benötigte größere Anbauflächen, und so wurde der See entwässert und das umliegende Gebiet eingedämmt. Heute sorgen künstliche Deiche und Pumpen dafür, daß der ehemalige Seegrund trocken bleibt und somit als Ackerland genutzt werden kann.

Das abgepumpte Wasser wird in den künstlich angelegten, schnurgeraden Nordkanal geleitet, dessen äußerer Lauf "Neue Grenå" genannt wird, während das natürlich ablaufende Wasser durch den viel kleineren, gewundenen Südkanal abfließt.

Das, was wir heute als die "Kolindsund Kanäle" bezeichnen, ist also der obere, größtenteils sehr künstlich wirkende Lauf der Grenå. Hierzu gehören der Nord- und der Südkanal - sowie ein ebenfalls künstlich angelegter Mittelkanal.

Das meiste Interesse zieht jedoch der künstlich angelegte, wasserreiche Nordkanal auf sich, der ganz zu Beginn das Wasser des Flüßchens Nimtofte Å aufnimmt - das wichtigste Laichgewässer für Meerforellen in den Kolindsund Kanälen.

Der Kanal fällt mit weniger als einem Meter auf seinem Lauf bis zum Kattegat ab. Da der Kanal den größten Teil der Strecke schnurgerade verläuft, herrscht hier nicht gerade ein Überfluß an geeigneten Standplätzen für Meerforellen

Dennoch wird hier mit Erfolg geangelt, und trotzdem gibt es verschiedene gute Standplätze für die vielen Meerforellen der Kanäle. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für viele einheimische Angler einfach darin, daß sie ihre Anstrengungen auf die Brücken über den Nordkanal konzentrieren. An den Brückenfundamenten finden die Meerforellen nämlich ausgezeichnete Standplätze.

Zusätzlich zu den Meerforellen gibt es im stillstehenden Wasser der Kanäle einen festen Bestand an Fischen, die eher im Meer anzutreffen sind. Hechte, Flußbarsche, Rotaugen und große Brachsen schwimmen in dem nährstoffreichen Wasser.

Ferner bieten die Kanäle im Winter und Frühjahr gute Angelmöglichkeiten auf blanke "Überspringer", die hier vor dem kalten und salzigen Kattegat Zuflucht gefunden haben.

Angelplätze:

1. Die Kolindsund Kanäle
Der Nordkanal: Hier kann man Lachs, Meerforelle und Steelhead sowie
Hecht, Flußbarsch und Brachsen fangen.

Der Nordkanal ist der meistbesuchte der Kolindsund Kanäle und noch dazu der wasserreichste - und der ergiebigste, was das Angeln angeht. Es darf nur vom Damm auf der Südseite aus geangelt werden. Der Zusammenfluß mit dem Flüßchen Nimtofte Å an der Nordseite gehört zu den bevorzugten Plätzen, weil der Zulauf in diesem Gebiet das wichtigste Laichgewässer ist und daher viele Fische anzieht.

Die vielen Friedfische in diesem Biotop sorgen dafür, daß es den Meerforellen nach dem Ablaichen nie an Nahrung mangelt, und sie schnellstens die verlorene Leibesfülle zurück erlangen. Die Kolindsund Kanäle sind auch wegen ihrer in guter Form befindlichen "Niedergänger" bekannt, die oft mit den schlanken aufsteigenden Fischen verwechselt werden.

Der Südkanal: Hier kann man Lachs, Meerforelle und Steelhead sowie
Hecht, Flußbarsch und Brachsen fangen. Der Südkanal ist sehr viel kleiner als der Nordkanal, und es darf hier nur vom Damm auf der Nordseite geangelt werden. Der Südkanal zeichnet sich durch einen natürlicheren und abwechslungsreicheren Verlauf als der Nordkanal aus.

Der Mittelkanal: Hier ist das Angeln verboten
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2. Die Grenå Å
Unmittelbar westlich des Städtchens Grenå vereinen sich die Kanäle zur alten Grenå Å, die durch den Ort fließt und ihr Süßwasser mitten im Hafen in das salzige Kattegat ergießt.

An ihrem Unterlauf bietet die Grenå Å in der Regel im Winter sehr gute Angelbedingungen, und man fängt die blanken "Grönländer" ­ die um so besser sind, je härter der Winter war.
- [ Siehe Karte ] -

3. Der Stubbe Sø
Ein recht großer, aber auch sehr seichter See, fast ganz von Wäldern umgeben. Der See ist durch Nährsalze stark belastet, weshalb das Wasser im Sommer wegen der Algen sehr trübe ist.

Die Einleitung von ungeklärten Abwässern wurde jedoch gestoppt, weshalb die zukünftige Entwicklung für den See positiver aussieht. So wurde u.a. eine Teichwirtschaft geschlossen, die früher große Mengen verunreinigten Wassers in den See geleitet hatte.

Heute gibt es hier wieder Möglichkeiten, Hechte, Flußbarsche und Zander zu fangen. Gerade der Zander gedeiht gut in dem trüben Wasser. Das gilt auch für Rotaugen und Brachsen, die hier in riesigen Mengen vorkommen. Letztgenannte erreichen im See beachtliche Größe.

Der Stubbe Sø ist für Angler jedoch schwer zugänglich.
- [ Siehe Karte ] -

4. Die Alling Å (o. Abb.)
Eine relativ unbekannte Au, die ihr Wasser in den seichten Grund Fjord entsendet, der sich bei Uggelhuse mit dem Randers Fjord vereint.

Früher handelte es sich um einen stark belasteten Wasserlauf. Große Investitionen zur Klärung von Abwässern aus Stadt und Land haben jedoch Wirkung gezeigt, und heute gibt es wieder einen ansehnlichen Bestand an gut gewachsenen Meerforellen und Flußbarschen in der Au. Im Vorfrühling ist hier Hochsaison - wenn sich die Flußbarsche auf ihrem Laichzug befinden.

In der Alling Å ist heute ein guter Bestand an oftmals recht großen Meerforellen anzutreffen. Jedoch beginnt der Zug flußaufwärts oft so spät, daß die Schonzeit bereits begonnen hat.
- [ Siehe Karte ] -



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