Die obere Gudenau
Die Gudenå ist mit ihren 150 km der
längste Wasserlauf Dänemarks. Betrachtet man sie als
Angelgewässer, so wird die Gudenå jedoch erst ab Tørring
interessant, wo der Wasserlauf eine gewisse Größe
erreicht hat.
Ein ursprünglich hier beheimateter
Fisch ist die rotgefleckte Bachforelle, die seit der letzten
Eiszeit den Oberlauf der Gudenå beherrscht. Ihre Zeit war
jedoch gekommen, als engagierte Sportangler in den Jahren 1936-37
die Äsche von der anderen Seite des jütländischen
Höhenrückens hier eingeführt haben.
Die Äsche hat sich außerordentlich
gut eingelebt. Der Bestand ist in den Kriegsjahren fast "explodiert"
und verwies die Bachforelle im Oberlauf der Gudenå schnell
auf den zweiten Platz.
Die Bachforelle hat seit damals fast so
etwas wie ein Schattendasein im Oberlauf der Gudenå geführt,
aber inzwischen sieht es für sie wieder sehr viel besser
aus. Jetzt haben die Forellen vom Mossø nämlich Zugang
zum Oberlauf der Gudenå mit ihren hervorragenden Laichplätzen
bekommen - durch Rückbau der alten Aufstauungen der Gudenå
auf dem Abschnitt unmittelbar hinter dem Mossø.
Ab Tørring und weiter stromabwärts
an Åle vorbei fließt die Gudenå durch offene
Auen. Erst bei der Mündung der Mattrup Å erreicht
sie hügelige Landschaft. Von hier aus und stromabwärts
zum Mossø finden wir eines der schönsten Naturgebiete
Dänemarks - und die ersten größeren Aufstauungen
des Flusses. Das sind die Vestbirk-Seen, die den Übergang
in eine größere Gudenå markieren.
Früher stellte das Kraftwerk Vestbirk
eine echte Bedrohung für die Lachsfische des Flusses dar.
Heute ist hier glücklicherweise eine Umgehung eingerichtet
worden, so daß Fische und anderes Wassergetier nun ungehindert
vorbeikommen können.
Die Gudenå zwischen den künstlich
angelegten Vestbirk-Seen und dem großen Mossø hat
etwas Besonderes zu bieten: eine der ursprünglichsten Lebensräume
für am Wasser lebende Tiere in ganz Dänemark. Auf dem
Kiesgrund unter der Stromschnellen leben seltene Wasserinsekten,
die große Anforderungen an ihren Lebensraum stellen, und
viele von ihnen können auch nur hier leben. Insekten, die
sowohl die anspruchsvollen Fliegenangler wie die Äschen
erfreuen.
Aber damit nicht genug. Hier findet man
auch einige der Laichplätze, die der ursprüngliche
Gudenå-Lachs früher benutzte. Das war vor den 20er
Jahren, als der Lachs noch zum oberen Abschnitt der Gudenå
Zugang hatte. Das war, als das Kraftwerk Tangeværket noch
nicht gebaut und der See Tange Sø noch nicht angelegt
war.
Angelplätze:
1. Die Gudenau bei Tørring
Die Gudenå eignet sich erst
ab dem Ort Tørring für den Fischfang, doch hat man
hier ausgezeichnete Möglichkeiten, Äschen und einzelne
Bachforellen an den Haken zu bekommen. Der Fluß ist immer
noch schmal und tief hier oben - ausgenommen einige seichte Sohlgleiten.
Engagierte Sportangler haben in den Jahren
1936-37 die Äsche von der anderen Seite des jütländischen
Höhenrückens hier eingeführt. Der Weg war kurz,
und die Äschen fühlten sich schnell wohl, so wohl,
daß sie im Laufe weniger Jahre an den meisten Stellen die
ursprünglich hier lebende Bachforelle verdrängt haben.
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Karte ] -
2. Die Gudenau bei Uldum Kær
Gute Angelmöglichkeiten findet
man ab Tørring und weiter flußabwärts bei Uldum
Kær, wo man zusätzlich noch in unzähligen Moorseen,
Tümpeln und Torfkuhlen angeln kann. Hier gibt es Hechte,
Flußbarsche und Aale, ferner Rotaugen, Brachsen und Schleie.
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Karte ] -
3. Die Gudenau bei Åstedbro
Nach Uldum Kær fließt
die Gudenå nach Åle und weiter nach Åstedbro,
wo es viele seichte Sohlgleiten gibt. Hier gibt es viele Insekten,
und diese ziehen die Forellen und Äschen an - und somit
auch die Angler mit Neigung zu Fliege und Fliegenrute. Gute Angelmöglichkeiten
für das Fliegenangeln, wenn man die schlimmsten "Kanutage"
vermeiden kann. Der Oberlauf der Gudenå ist nämlich
bei Kanuten der beliebteste Wasserlauf Dänemarks, mit starkem
"Verkehr" vom 15. Juni 15. September.
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Karte ] -
4. Die Gudenau bei Brestenbro
Bei Brestenbro hat die Gudenå
eine Breite und Tiefe erlangt, die auch den ganz großen
Fischen gute Versteckmöglichkeiten bieten. Der am verbreitetste
Fisch ist die Äsche, während die Forellen in der Minderzahl
sind. Auf ruhigen Abschnitten mit tiefem Wasser tauchen nun in
regelmäßigen Abständen Hechte auf. Der Fluß
fließt bei Brestenbro durch offene Landschaft mit Feldern
zu beiden Seiten.
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5. Die Gudenau bei Gammelstrup
Hinter dem künstlich angelegten
See Vestbirk Sø erreicht die Gudenå Gammelstrup,
und hier ist sie an vielen Stellen breit und ziemlich seicht.
Die seichten Sohlgleiten sind wichtige Laichplätze für
die Lachsfische sowie ideale Lebensräume für Eintagsfliegen,
Köcherjungfern und Steinfliegen. Man kann an vielen Stellen
waten, jedoch sollte das mit Umsicht und in Maßen geschehen.
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6. Die Gudenau bei Voervadsbro
Weiter flußabwärts,
bei Voervadsbro, wird die Gudenå breit und mächtig.
Das Wasser zwischen den seichten Sohlgleiten ist tief und liefert
Futter für die vielen Äschen und Forellen.
Die Fließgeschwindigkeit nimmt wegen
der Aufstauungen, die im Laufe vieler Jahre den Aufstieg der
Fische vom flußabwärts liegenden Mossø zu den
Laichplätzen verhindert haben, ab. Von den Dämmen bei
Vilholt und weiter stromabwärts zur Mündung in den
Mossø findet man ausgezeichnete Bedingungen für Fische
und für Angler, jedoch sind die Zugangsmöglichkeiten
zum Wasser sehr begrenzt.
In den letzten Jahren ist viel Geld in
Fischdurchlässe an den alten Aufstauungen investiert worden.
Somit ist die Hoffnung auf einen Aufstieg der laichfähigen
Seeforellen von den stromabwärts liegenden Seen gestiegen.
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7. Die Gudenau bei Emborg
Auf dem Abschnitt zwischen dem
Mossø und der Brücke Emborg Bro findet man gute Angelmöglichkeiten
auf Hechte, Flußbarsche und Zander, sowie auf Rotaugen
und Brachsen. Am bekanntesten ist diese Stelle wegen der Möglichkeit,
Zander zu angeln.
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Nebenflüsse:
8. Die Salten Å
Die Salten Å ist dafür
bekannt, daß hier der frühere Dänemark-Rekord
für den Bachforellenfang erreicht wurde - mit einem Fisch
von 5,7 kg, der jedoch wahrscheinlich keine Bachforelle, sondern
eine Seeforelle auf Laichwanderung vom Salten Langsø war.
Die großen "Bachforellen",
die in regelmäßigen Abständen in der Salten Å
gefangen werden, sind daher wohl meistens Seeforellen, die entweder
auf ihrer Wanderung zum Laichen sind oder von dort in den See
zurückkommen.
In der Salten Å sind auch viele "richtige"
Bachforellen beheimatet, außerdem eine große Anzahl
entwichener Regenbogenforellen aus der Teichwirtschaft. Im übrigen
verläuft das Flüßchen durch eine sehr schöne
Landschaft.
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9. Der Salten Langsø
In diesem See wachsen viele der
Seeforellen heran, ehe sie in die Salten Å aufsteigen,
um dort zu laichen. Leider Privatgelände mit Angelverbot.
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10. Die Funder Å (o. Abb.)
Der dänische Wasserlauf mit der wohl stärksten Strömung.
Von der Quelle in den herrlichen Hügeln
Funder Bakker aus springt das Wasser nahezu wasserfallähnlich
vorwärts - bis es bei der ersten Teichwirtschaft zum ersten
Mal aufgestaut wird. Das kalte Wasser und die schnelle Strömung
hat die Funder Å zu einer der begehrtesten Flüßchen
für die vielen neuen Teichwirtschaften hierzulande werden
lassen.
Die Aufstauungen haben die "wilden" Fische der Å
daran gehindert, zu ihren Laichplätzen zu gelangen, und
übermäßige Fütterung sowie die Verunreinigung
durch die vielen Fische in den Teichen haben schnell die gute
Wasserqualität ruiniert.
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11. Die Mattrup Å
Ein kleinerer Zulauf in die Gudenå,
hinter Åstedbro. Erst bei der Mündung der Mattrup
Å erreicht die Gudenå das hügelige Seenhochland
von Mitteljütland.
Die Mattrup Å hat zeitweise einen
guten Bestand an aufsteigenden Äschen und Bachforellen in
ansehnlichen Größen aufzuweisen. Dazu kommen Regenbogenforellen,
die aus den Teichwirtschaften entwichen sind.
Nur begrenzt Zutritt für Angler.
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12. Die Vestbirk-Seen
Die Vestbirk-Seen entstanden, als
man zu Anfang dieses Jahrhunderts die Gudenå an dieser
Stelle aufstaute, um ein kleineres Wasserkraftwerk zu bauen.
Heute gibt es drei Vestbirk-Seen:
Der Bredvad Møllesø: Das ist der obere der Seen, in den die Gudenå
hineinfließt. Es ist ein langer, schmaler See, wo man an
der Mündung Forellen und Äschen fangen kann. Außerdem
findet man auch einen guten Bestand an Hechten und Aalquappen
vor, die sich u.a. an den Forellen und Äschen gütlich
tun.
Der Naldal Sø: Gute Angelmöglichkeiten auf Hechte, Barsche,
Aalquappen und Aal sowie Rotaugen und Brachsen. Die Hechten sammeln
sich oft in den Zuläufen zwischen den drei Seen.
Der Vestbirk Sø: Die gleichen Angelmöglichkeiten wie im Naldal
Sø.
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